Technische OnePage-SEO-Strategie – Teil 5 – HREFLANG Implementation

Teil 5/21 - HREFLANG Implementation

Was ist ein HREFLANG und wozu wird dieser genutzt?

Der HREFLANG ist ein Stück Code auf einer Website, welcher für Besucher nicht sichtbar ist und keinen Nutzen hat. Google benötigt diesen Code jedoch, sobald mehrere Sprachen oder Regionsseiten eingesetzt werden. Warum?

Ohne den HREFLANG Code, gibt es 3 Seiten in je einer Sprache:

Verlinkt man verschiedene Sprach- oder Regionsseiten untereinander mit dem HREFLANG, erkennt die Suchmaschine, dass dies nur eine Seite ist, in 3 verschiedenen Sprachen:

Der Vorteil: Google kann nun basierend auf Ländereinstellung und Suchbegriff die korrekte Seite für den Suchenden ausgeben. Weiterhin teilt sich die Kraft von 3 Seiten nicht mehr auf, sondern die eine Seite hat mehr Gewichtung.

Dies kann nicht nur über Sprachen, sondern auch Regionen mit unterschiedlichen Merkmalen wie Preise in Onlineshops angewendet werden:

Google kann nun je nach Suchland auch gleich andere Preise in den Suchresultaten anzeigen und natürlich die Personen gleich zu der richtigen Seite senden, ohne dass ein Umstellen der Region / Land / Währung nötig ist.

Kompliziert kann dies rasch werden, wenn neben der normalen Website zum Beispiel noch eine m.dot Website betrieben wird. In diesem Fall muss die m.dot Seite gegenseitig per HREFLANG verlinkt werden, die normale Website genauso, untereinander jedoch per canonical und alternate media. Dies sieht dann wie folgt aus:


Bedenkt man, dass die Canonical auch für andere Zwecke eingesetzt wird, dann kann man sich gut vorstellen, wie komplex das Thema wird, was über die komplette Website umgesetzt werden sollte.

Kann man dies nicht einfach weglassen?

Das Thema ist komplex, dennoch war dies vor 2 Jahren bei der SMX München das Hauptthema, wo Google selbst als Speaker auftrat. Und wenn Google darauf ein Augenmerkmal hat und immer wieder darauf hinweist, sollte dies beachtet und auch angewandt werden.

Erfahrungen zeigen, dass sonst zwar alle einzelnen Seiten indexiert werden, aber die Kraft der einzelnen Seiten in den Suchresultaten viel geringer ist. Weiterhin kann es zu Problemen mit Duplicate Content kommen. Gerade bei Deutsch mit Euro und Deutsch mit CHF. 2x die fast identische Seite. Aus diesem Grund kommt man fast nicht um die Umsetzung, welche für alle Websiten mit mehreren Varianten (Länder, Regionen, Sprachen, Währungen, etc.) aufgesetzt werden.

Aufwand

Für den Seitenbetreiber: Dies muss technisch umgesetzt werden, dass alle Varianten einer Seite sauber mit einander verlinkt sind.

Für den Webagentur: Je nach CMS ist dies sehr unterschiedlich. WordPress als Beispiel setzt darauf, dass von Seiten Kopien für unterschiedliche Sprachen erstellt werden und diese automatisch miteinander verlinkt. Typo3 kopiert die Baumstruktur und erstellt eine Kopie einer Website. Leider werden dort die Seitenverlinkungen nicht sauber miteinander verknüpft aus dem Standard heraus. Daher gehen die Aufwände pro CMS sehr weit auseinander.

Erwarteter Effekt auf SEO: Einzelne Seiten werden in der richtigen Sprache für den Suchenden ausgeliefert und landet direkt auf der richtigen Version. Dies hat nicht nur Vorteile bezüglich der CTR, sondern auch zusätzlich positiven Effekt auf SEO, da die einzelnen Seiten mehr Gewichtung bei Google erhalten.

Folgen bei Nichtbeachtung: Weitreichende, von Duplicate Content Problemen, bis zu mehreren Suchresultaten, welche die Gewichtung untereinander aufteilen müssen. Schlechtere CTR (3 Seiten werden ausgeliefert, also maximal 30% Klicks)

Unsere Empfehlung

HREFLANG ist kompliziert. Eine Agentur sollte dies planen und umsetzen, sowie im Nachhinein kontrollieren. Zu schnell passieren Fehler, welche grosse Folgen haben können.

Die technische Umsetzung

Der HREFLANG verweist auf alle unterschiedlichen Varianten einer Seite:

In diesem Beispiel, wurden 3 Seiten ausgegeben:

de-ch: Alle Anfragen aus der Deutschschweiz gehen auf diese Seite.
de: Alle Anfragen in deutscher Sprache (Ausnahme Schweiz, welche mit Region angegeben wurde) gehen hier her.
x-default: Alle Anfragen die nicht zugeordnet werden können, gehen hier her.

Wer nun denkt, dass Englische Anfragen auf x-default umgeleitet werden, ist richtig! Dies bedeutet jedoch nicht, dass die englische Version der Webseite bei x-default verfügbar sein soll! x-default kennzeichnet die Seite, wo der Besucher zum Beispiel wählen kann, wohin er gehen möchte, zb. Sprach/Region Selektion. Englische Seiten würden genaugleich mit en, en-us etc angegeben werden.

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Dieser Beitrag ist aus der Reihe Technische OnPage-SEO-Strategie für Websites und Onlineshops.