Besuch beim Swiss Network Day in Zug 2017 – Der neue Kunde – König oder Pirat?

Am 14. September 2017 war ich mit Sonja von Kundendialog am Swiss Network Day in Zug im neu renovierten Theater Casino.

Gestartet wurde nach einem feinen Apéro mit den Mozart Hereos. Die zwei Herren rockten die Bühne mit Gitarre und Cello. Ein wahres Klangerlebnis.

Danach startete Gabriela Amgarten mit der Moderation des Anlasses. Als erster Referent kam Felix Thönnessen, bekannt als Berater aus “Höhle der Löwen”, welches jeweils am Dienstag auf VOX läuft/lief. Felix Thönnessen unterhielt uns super mit seine leichten und witzigen Art. Er zeigte uns viele Beispiele wie Tinder, dem Flirt App. Hier ist das Grundangebot ist gratis, aber für Zusatzfunktionen, wie wenn man jemand den man zu schnell “weggewischt” hat zurückzuholen kann, zahlt der Kunde. Diese Features ergab aus den vielen Kundenfeedbacks. So folgten noch viele weitere “Geschichten” von Startups. Bleibend war auch der Satz: Es gibt noch viele Problem ohne Lösung! Damit meinte er, dass es noch ganz viele Sachen (z. B. Probleme im Alltag) gibt, um ein Produkt oder Dienstleistung zu entwickeln.

Als nächstes erzählte Pascal Rüeger, Co-Founder von CVCube über sein Startup Unternehmen. Mit Hilfe dieser Service-Plattform können sich “Weiterbilungswillige” Weiterbildungen vergleichen und buchen. Er beschrieb uns den Weg von der Entwicklung der Plattform, den verschiedenen Finanzierungrunden und bis zu den Verhandlungen mit zuerst den Schulen und nun auch den Arbeitgebern. Gerade steht die Firma vor den nächsten Finanzierung für die kommenden Schritte. In der anschliessenden Diskussion mit Felix Thönnessen konnten wir noch mehr Einblicke in die Firma gewinnen.

Nachfolgend schilderte dann Dr. med. Martin Lucas von ALBO-Healthcare den langen und beschwerlichen Weg von der Entwicklung bis zur Anerkennung durch die Krankenkasse von seinem wirklich innovativen Produkt, der APARENT®-Aktiv Arm-Lagerungsschiene. Diese Produkt hilft Schlaganfallpatienten die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu erhöhen. Es war wirklich beeindruckend, wie Herr Lucas neben seinem 100% Job noch die zusätzliche Arbeit bewältigte und so ein tolles Produkt auf den Markt gebracht hat.

Nach der Netzwerkpause ging es dann mit den Streitgesprächen weiter. Diese waren aber dann nicht so alle so streitbar wie es angekündigt wurde.

Stefan Müller, Business Swiss GmbH erzählte uns, wie auch heute noch Kaltakquise getätigt wird, erfolgreich. Sein Tipp, immer Fragen stellen die mit JA beantwortet werden müssen.  Severin Ravaioli, Inhaber pondix.com zeigte uns, dass man Apps auch als Plattform auch “mieten” kann. Er selber bevorzugt die Akquise lieber über Social Marketing, als über Kaltakquise.

Interessant war Walter Trösch, Inhaber und CEO Swiss Holiday Park AG Morschach. Er erzählte von den Anfängen, den Krisen und den erneuten Aufschwung vom Swiss Holiday Park. Durch viele neue Ideen wie, die Zimmer auch für nur einzelne Tag anzubieten statt immer nur pro Woche oder diverse Events, wie Mutter-Tochter-Tag und viele mehr. So konnte die Attraktivität des Swiss Holiday Park enorm gesteigert werden. Auch die Zusammenarbeit mit Booking.com brachte viele zusätzliche Gäste, die nun aus aller Welt kommen, die sonst nie ins Hotel gekommen wären. Er scheut auch die Bewertungsportale nicht. Den er sieht darin das Potential, sich und den Service laufend zu verbessern.

Andreia Fernandes, CEO SEABRAND  erzählte uns die Geschichte von ihrer Idee aus BH’s, die nicht mehr passen oder falsch eingekauft wurden, kleine und sexy Taschen zu machen. So entstand Sexy Little Bag. Die BH’s werden in Werkstätten von sozial benachteiligte Menschen fertiggestellt und ein Teil des Gewinns geht auch immer wieder in soziale Projekte.

Der nächste Referent Jörg Eugster, Schweizer Internet-Pionier erklärte uns anhand eines manuellen Rasenkantenschneiders, warum er heute viel auf Amazon kauft. Er liebt die Verfügbarkeit und Schnelligkeit vom Shops im Gegensatz zum stationären Handel, speziell, wenn der Handel ein Produkt nicht im Geschäft auf Lager hat. Danach führte er uns ein wenig in die ferne (nahe) Zukunft. Zuletzt gab es für jeden Teilnehmer noch kostenlos sein neuestes Buch Übermorgen – Eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft. 

Im anschliessenden Streitgespräch zum Thema: “Geschäfte sind Mittelalter. Sie wurden nur gebaut, weil es kein Internet gab” mit André Bachmann, Präsident ad Interim City Vereinigung Luzern, vertraten die beiden Kontrahenten die verschiedenen Standpunkte von Onlinehandel zum stationären Handel. Jeder zählte die jeweiligen Vorzüge und Pluspunkte seines Handel auf.

Zum Schluss spielten die Mozart Hereos nochmals ein paar fetzige Musikstücke bevor es zum Netzwerken und zum Flying Diner ging.

Vor dem Start und in den Pausen konnten wir uns mit den Teilnehmern und Referenten an der Fotobox-Schweiz verweilen und viele Bilder “knipsen” lassen.

Resumé: Es war eine interessante Veranstaltung. Für mich mit ca. 100 Teilnehmern eher ein kleiner Event (in den Jahren vorher waren anscheinend viel mehr Besucher) und die Streitgespräche waren ausser vielleicht die mit Eugster/Bachmann keine wirklichen Streitgespräche wie angekündigt. Vom Netzwerken her was es sehr spannend und ich konnte viele gute Kontakte knüpfen.

Der nächste Swiss Network Day findet am 13. September 2018 statt.